Gesetz und Versprechen

Welche Richtlinien gibt es für Pfadfinder?

Als Pfadfinderinnen und Pfadfinder orientieren wir uns am Gesetz und am Versprechen. Sir Baden-Powell formulierte die Gesetze und orientierte sich dabei an den 10 Geboten. Heutzutage ist die Anerkennung der Gesetze Vorraussetzung für die Mitgliedschaft in WOSM, dem Weltpfadfinderverband.

Pfadfindergesetz

Christliche Pfadfinderinnen und Pfadfinder

1. sind aufrichtig in Gedanken, Worten und Taten

2. sind zuverlässig und hilfbereit.

3. verlieren in Schwierigkeiten nicht den Mut.

4. leben einfach und können verzichten.

5. schützen die Natur und bewahren die Schöpfung

6. fügen sich aus freiem Willen in die Gemeinschaft ein.

7. sind kameradschaftlich und treu.

8. setzen sich für Frieden ein und lösen Streit ohne Gewalt.

9. nehmen Rücksicht und achten ihre Mitmenschen

10. tragen zur Freundschaft aller Pfadfinder auf der Welt bei.

Aufgabe und Ziel des VCP

Aufgabe und Ziel“ ist die Willenserklärung des Verbandes gegenüber den jeweiligen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern.

„Aufgabe und Ziel“ dient

  • der Herausforderung an Mitglieder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur ständigen Reflexion der eigenen Bedürfnisse und Interessen sowie der sozialen und politischen Situation
  • als Anstoß zum gesellschaftlichen Handeln und fordert eine laufende Überprüfung der Praxis auf den verschiedenen Ebenen des Verbandes.

Das Evangelium von Jesus Christus ist Orientierungshilfe für die Einzelnen und die Arbeit im Verband. Ständige Auseinandersetzung mit der christlichen Botschaft hilft, die Praxis des Verbandes stets neu zu befragen. Das ermöglicht die Hinwendung zu den Nächsten und die Überwindung von ungerechtfertigten Abhängigkeiten, Schuldgefühlen, Gruppenzwang und Angst.

Zu den Merkmalen pfadfinderischer Arbeit gehören die kleine Gruppe, die Führung im Dialog und die Mitverantwortung der Einzelnen. Spiel und Geselligkeit, Fahrt und Lager, altersgemäße Aufarbeitung gesellschaftlicher Probleme in Diskussion und Aktion dienen im Besonderen dazu, Liebesfähigkeit und Selbstständigkeit, Fantasie, Verantwortung und Urteilsfähigkeit zu entwickeln. In koedukativen Gruppen können Mädchen und Jungen lernen, ihre gesellschaftlich geprägten Rollen zu erkennen und zu verändern. Dazu ist die gleichgewichtige Beteiligung von Mädchen und Jungen, Frauen und Männern an den Leitungsaufgaben im Verband nötig.

Der Verband geht davon aus, dass seine Arbeit notwendig von politischer Bedeutung ist und politische Folgen hat.

Im Blick auf die gesellschaftliche Situation sieht der Verband seine Aufgabe darin, durch Förderung von Demokratisierung und Mitbestimmung einen Beitrag zu leisten zur Veränderung der Lebensbedingung aller mit dem Ziel sozialer Gerechtigkeit. Er will helfen, Kindern und Jugendlichen soziale, ökologische und politische Zusammenhänge bewusst zu machen und sie dazu anzuregen und zu befähigen, ihre Interessen in Solidarität mit anderen zu vertreten.

Der Verband ist bereit, zusammen mit anderen Organisationen in der Bundesrepublik Deutschland die Herausforderung aufzunehmen, die sich heute an Jugendarbeit stellt.

Die Zusammenarbeit mit diesen Verbänden und denen anderer Staaten bietet einen Ansatz zu einer aktiven Friedenserziehung.

Versprechen

Mit dem Versprechen bekennen wir uns zu der Pfadfinderei. Es ist Grundlage unseres pfadfinderischen Lebens. Mit dem Auswendiglernen des Pfadfindergesetzes ist es nicht getan und je älter der Pfadfinder ist, desto intensiver sollte er sich bemühen, diesen Idealen gerecht zu werden und sein Bestes zu geben.

Unser Versprechen orientiert sich an den ebenfalls von Baden-Powell überlieferten Kernpunkten: Verpflichtung gegenüber Gott, dem Nächsten und sich selbst. Wir versprechen unter anderem, dass wir uns an das für uns grundlegende Gesetz halten.

In unserem Stamm wird das Versprechen nach ganz persönlichen Eigenschaften und Bedürfnissen verändert. Ein Wölflingsversprechen ist weniger komplex als das eines Ranger/Rovers und wird eher in der Gruppe als von einem Einzelnen formuliert.

Wie wird das Versprechen abgelegt?

Das Versprechen wird traditionell in feierlicher Atmosphäre abgelegt: Auf einem Lager oder im Kreise des Stammes bei einem gemeinsamen Abend. Dabei wird der Abschiedsbrief Baden-Powells verlesen, welcher eine Botschaft an alle Pfadfinder enthält. Nach dem Ablegen des Versprechens steht beim Stufenwechsel das Verleihen des Halstuches. Verpsrechen und Halstuchverleihung sind zwei sehr besondere Rituale im Leben eines Pfadfinders, der sein Handeln fortan an seinem Versprechen ausrichtet.